Montag, März 20, 2006

Krokusse im Park

Frühlingsanfang

Der Tag beginnt mit lautem Gezwitscher. Alle Vögel grenzen die Territorien ab. Die Meisen haben die Kästen schon bezogen. Sie sind gerne in unserem Garten, weil Brenta die Nesträuber verscheucht.

Die Sonne wärmt, es ist fast windstill und die Pollen ruhen in den Blüten.
Das ist schön, denn nach dem Heuschnupfenwochenende ist diese Erleichterung dringend nötig.
Die Krokusse blühen im Schillerpark zu Hunderten auf der Wiese.

Die Zartheit der Blütenblätter wird durch das Sonnenlicht erhöht. Sie laden zum Verweilen ein.













Der Krokus





Der Krokus spitzt aus seiner Zwiebel,
denn innen wird es ihm zu heiß.
Er schaut vom Garten hin zum Giebel,
dort hängen Zapfen voller Eis.

"Bin ich etwa zu früh gekommen?
Wir schreiben doch schon Mitte März.
Der Schnee hat noch nicht abgenommen.
Das ist ein dummer, übler Scherz.

Wo bleiben warme Sonnenstrahlen.
Die Kälte ist mein schlimmster Feind.
Mit meinen Reizen will ich prahlen.
Was aber aussichtslos erscheint."

Der Krokus friert bis in die Zehen.
Er fiebert und hat Schüttelfrost,
und das ist nicht zu übersehen.
Die Zwiebel reicht ihm Krankenkost.

Bald muß die Kälte Leine ziehen.
Das steht im Jahreszeit-Vertrag.
Das bringt den Krokus dann zum Blühen
an einem milden Frühlingstag.

© Roman Herberth


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