Donnerstag, März 23, 2006

Kongo

Der EU Einsatz im Kongo schlägt hohe Wellen und ist unter Verteidigungspolitikern sehr umstritten. Was sollen 1500 Soldaten ausrichten in einem Land, dass 6mal größer ist als Deutschland? Nun, sie ergänzen die 17000 UN Soldaten. Also ein europäisches "Wir sind auch da?"

http://www.zeit.de/online/2006/13/Kongo
"Und dann zählt sie (Ursula Mogg, SPD) die Pro-Argumente auf: Viel Geld hat die EU im Kongo schon für den Frieden investiert, die Wahlen seien ein Markstein auf diesem Weg. Mit der Sicherung der Wahlen könne die EU außenpolitische Handlungsfähigkeit zeigen. Eigentliches Ziel des Auftrags sei es, die Herausbildung einer kongolesischen Nation zu unterstützen und damit einen Beitrag zur Stabilisierung in der Region zu leisten."

Ein dünnes. die Entwicklungspolitiker haben behauptet, die schlecht ausgebildeten Milizen und Kindersoldaten schlagen sich in die Büsche, wenn sie die uniformierten aus Europa sehen. Wenn sie sie denn sehen. Diese sollen beim Flughafen und allenfalls als Patroullie in Kinshasa eingesetzt werden.

Ein Eindruck kommt auf und der ist nicht gut: Soll hier eine Art Operettenarmee vorgeführt werden, im Vertrauen darauf, dass es schon gut gehn wird. Vier Monate und nicht länger?

http://www.merkur.de/11376.0.html?&no_cache=1:
"Es stimmt auch nicht, dass es an nationalen Interessen fehlt. Sie sind in diesem Fall europäische Anliegen, sich als ernst zu nehmender Akteur internationaler Friedenssicherung zu beweisen. Die EU-Kampftruppen, die Battle-Groups, sind ihrer mauen Ausstattung wegen bislang Bettel-Groups: Sie müssen die Mitgliedsländer um Soldaten anflehen. Umso wichtiger ist es jetzt, schnell eine Truppe aus möglichst vielen EU-Ländern zusammenzubringen. Kanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier wissen um diesen symbolischen Wert der Kongo-Mission."


Und was wenn nicht. Dann stehen die Soldaten vielleicht noch lange da, oder wechseln gleich in den Sudan über. Erinnert sei an die Hilflosigkeit der UN Truppen auf dem Balkan. Das Mandat war unklar. Sie wurden mißachtet und ausgehebelt. Mit eben einem solchen Mandat schicken wir uns an, in den Kongo zu gehen. Das ist nicht gut.

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